Carola Bürgi

Envahisseur 1, 2023
Foto: Christian Hartmann

Raumgewächse
„Carola Bürgis Arbeiten bewegen sich im Spannungsfeld von Funktion und Inhalt. Ausgehend von alltäglichen Gegenständen wie Verpackungen, Wegwerfmaterialien und Behältnissen, hinterfragt sie mit ihren künstlerischen Eingriffen die Transformation von künstlichen Stoffen. In ihren Werken entfremdet die Künstlerin diese Materialien ihrer ursprünglichen Funktion, stellt sie in einen neuen Kontext und schafft mit ihnen neue Räume...”

Aus: Aktuelle Kunst 2020 Luzerner Landschaft Reloaded – Museum Sankturbanhof - Barbara Ruf, Kuratorin

...„Bürgis Objekte legen als modular entwickelte, facettenreiche Gebilde das Kernpotential molekularer Strukturen und mikrobiologischer Systeme frei. Sie arbeitet mit der bewussten Hinwendung auf die Zusammenhänge zwischen Zivilisation und Umwelt, vermeidet dabei mimetische Annährungen, alles läuft auf einer assoziativen Ebene ab. Die zerteilten oder zertrennten banalen Ausgangsmaterialen lassen neuartige Formen und Verbindungen ansatzweise aus den materiellen Fragmenten entstehen: als fluide Gegenstände mit unvorhersehbaren Entfaltungsverläufen. Ihre Installationen wachsen in den Raum, erobern ihn mit einer vegetativen Energie. Das Transformationspotenzial der ambivalent gehaltenen Materialien lässt in symbiotischen und parasitären Vernetzungen noch ungenutzte Ressourcen zutage treten.“...

Ausschnitt aus dem Katalogtext „Raumgewächse“ von Sabine Arlitt, Kunsthistorikerin, Zürich, 2023